Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.
Ziel 2
DEN HUNGER UND ALLE FORMEN DER UNTERERNÄHRUNG BIS 2030 BEENDEN. WIE? DURCH BEKÄMPFUNG VON LEBENSMITTELVERSCHWENDUNG, NAHRUNGSMITTELSPEKULATIONEN, SCHLECHTEN LANDWIRTSCHAFTLICHEN PRAKTIKEN UND UMWELTZERSTÖRUNG.
Informationen und Anregungen
Jesus sagte zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nicht mehr Hunger haben, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben. Johannes 6.35
Wenige Dinge sind ein so grundlegendes menschliches Bedürfnis wie Nahrung. Wir haben unglaubliche Fortschritte in der Technologie gemacht und trotzdem müssen die Menschen heute noch genauso viel essen wie damals zu biblischen Zeiten. Es erscheint seltsam, dass immer noch so viele Menschen nicht genügend Nahrung bekommen. Für den biblischen Glauben ist eine solche Situation bestürzend und zugleich herausfordernd.
Doch es werden Fortschritte erzielt. Im Jahr 2000 litten 15 Prozent der Weltbevölkerung an extremem Hunger. Im Jahr 2016 war dieser Anteil auf 11 Prozent gesunken. Damit sind aber immer noch 790 Millionen Menschen ohne ausreichende Nahrung, das ist mehr als jeder zehnte von uns. Noch schlimmer ist, dass ein Viertel der unter 5-Jährigen weltweit unter verlangsamtem Wachstum leidet, das fast ausschliesslich auf Unterernährung zurückzuführen ist. Und die Corona-Pandemie wird die weltweite Hungersituation leider wieder drastisch verschärfen. Mit seinen berühmten «Ich-bin»-Worten identifizierte sich Jesus vollkommen mit grundlegender, lebensspendender Nahrung. Natürlich bezog er sich damit nicht nur auf die physische Nahrung. Doch damit wir nicht in Versuchung geraten, uns zu sehr zu vergeistigen, könnten wir sie mit zahlreichen anderen Versen in Verbindung bringen, in denen das Materielle im Vordergrund steht:
«… sondern den Hungrigen dein Herz finden lässt und den Elenden sättigst, dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag.» Jesaja 58,10
Selten manifestiert sich das Geistige im Materiellen leichter und offensichtlicher als im Brot, und – so lässt sich durchaus argumentieren – noch mehr, wenn es den Hungrigen dargebracht wird, als wenn es über dem Altar gebrochen wird. Die Speisung der Hungrigen ist, wie so vieles bei der Linderung der Armut, weit mehr als nur ein empfohlener Akt der Nächstenliebe. Es ist eine Teilnahme am Wirken und am Herzen Gottes, ein Engagement im Dienst Jesu und ein Aufbau seines Reiches. Brot erscheint so oft im Alten und Neuen Testament auf diese symbolische wie praktische Weise, dass die Speisung der Hungrigen ganz offensichtlich ein Akt der Anbetung und eine Verpflichtung zur Jüngerschaft ist. Von der Gabe des kleinen Jungen bei der Speisung der Fünftausend bis hin zur überwältigenden Erkenntnis auf dem Weg nach Emmaus: Beim Speisen und Miteinanderteilen ging es immer darum, die Macht des lebendigen Gottes zu offenbaren. Dieses Ziel konzentriert sich auf Lebensmittelverschwendung, nachhaltige Landwirtschaft, Ernährungssicherheit und sogar auf Fettleibigkeit und Essstörungen. Damit bietet es eine ganze Reihe von Möglichkeiten, sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen.
Heute sind fast eine Milliarde Menschen auf der Welt unterernährt. Hunger und Unterernährung sind das Gesundheitsrisiko Nummer eins. Um dem entgegenzuwirken, hilft FH Suisse ländlichen Gemeinden, mehr und besser zu produzieren, und setzt sich für ein nachhaltiges Welternährungssystem ein.
Seit 2016 fördert FH Suisse die Agrarökologie und insbesondere die «Push-Pull»-Technik. Diese besteht darin, bestimmte Pflanzen mit Nutzpflanzen zu verbinden, um einen Anziehungs- oder Abstossungseffekt zu erzeugen, der wiederum Schädlinge kontrolliert. Diese Technik hat dazu beigetragen, die Erträge einiger Landwirte zu verdoppeln oder sogar zu verdreifachen. Durch den Verzicht auf synthetische Pestizide wird die Bodenqualität erhöht, wodurch ein positiver Kreislauf entsteht. Lokale Bauerngruppen, die zu Kooperativen werden, erhalten eine Ausbildung in diesen agrarökologischen Praktiken. Damit verfolgt FH Suisse einen ganzheitlichen Ansatz, der ökologische, soziale, wirtschaftliche und spirituelle Dimensionen integriert. Ein ausgewogenes globales Ernährungssystem zu erreichen, das allen Menschen eine ausreichende Ernährung ermöglicht und gleichzeitig die Artenvielfalt schützt, ist der Beitrag von FH Suisse im Bereich der Ernährung und zum Auftrag Gottes. www.fh-schweiz.org
- Denke an dein Lieblingsessen: Woher kommen die Zutaten und welchen Weg müssen sie zurücklegen?
- Wie reagierst du auf die Fakten hier? Könnten wir es besser machen?
- Was heisst es für dich, dass Jesus das Brot des Lebens ist?
- Glaubst du, dass die Bibel etwas über die Herstellung und den Verzehr von Lebensmitteln zu sagen hat?
- Was sind deiner Meinung nach die grössten Probleme im Zusammenhang mit Lebensmitteln in deinem Umfeld?
Persönlich – Kaufe verantwortungsvoll ein. Kaufe zum Beispiel lokale Produkte und nur so viel, dass du unnötigen Abfall vermeidest.
Lokal – Unterstütze eine lokale Suppenküche. Richte einen «Solidaritätsladen» in deiner Gemeinde oder Nachbarschaft ein. Das Konzept: Jeder kann Lebensmittel einbringen, Bedürftige können sich bedienen.
International – Unterstütze die Arbeit von FH Suisse, zum Beispiel durch eine Spende oder durch die Auswahl eines Projekts.
DREI MILLIONEN KINDER STERBEN JEDES JAHR AN UNTERERNÄHRUNG.
«Mein Land und ich sind Freunde», sagt Jean-Claude. Der «Musterbauer» hat am 2016 in Ruanda begonnenen Projekt von FH Suisse teilgenommen. «Dank der agrarökologischen Praktiken lebe ich mit dem Land zusammen. Anstatt es zu zerstören, tue ich ihm Gutes. Es wird aufgewertet und es gibt mir im Gegenzug gute Ergebnisse. Es ist eine schöne Versöhnung», fährt Jean-Claude fort. Es ist ein Zeugnis, das an die Versöhnung mit Gott und mit der Erde erinnert, die in Jesus Christus angeboten wird.