Sauberes Trinkwasser: Der erste Schritt aus der Armut

In Kambodscha befasst sich die Organisation Partage la Vie mit der Problematik des Zugangs zu sauberem Trinkwasser.

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WELL.02
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24 Oktober 2024
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In Kambodscha haben 80% der Bevölkerung keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser oder einer Toilette. Dank des Projekts der Organisation Partage la Vie erhalten jedes Jahr 100 Familien mehr Zugang zu sauberem Trinkwasser und verbessern so ihre Lebensbedingungen. Dieses Projekt wird seit 2018 durch den Projektfonds Igive2Help von Interaction unterstützt.

Herr Tan lebt in einem kleinen Dorf mit weniger als 500 Einwohnern im Norden Kambodschas. Er ist fast 70 Jahre alt und lebt mit drei seiner Enkelkinder zusammen, da die Eltern in Thailand arbeiten. Zusammen mit einem seiner Söhne pflanzen sie Reis und Maniok an, die seiner Familie ein sehr einfaches Überleben ermöglichen. Den Überschuss verkauft er, um etwas Geld zu haben, mit dem er sich den Rest des Jahres ernähren kann.

Weniger Krankheiten

Seit fünf Jahren ist die Organisation Partage La Vie in 12 Dörfern tätig, darunter auch in jenem von Herrn Tan. Auf Anfrage der örtlichen Gemeindevorsteher hat die Organisation dort ein Projekt für Wasser, Sanitäranlagen und Hygiene (WASH) entwickelt. Das Ziel: 20 Brunnen pro Jahr zu bohren, um die durch verschmutztes Wasser verursachten Krankheiten zu reduzieren, an denen jedes Jahr weltweit mehr Menschen sterben als an bewaffneten Konflikten. Mit einem Brunnen für fünf Haushalte erhalten jedes Jahr 100 Familien mehr Zugang zu sauberem Trinkwasser und verbessern so ihre Lebensbedingungen. Laut der Weltgesundheitsorganisation ist der Zugang zu sauberem Wasser das mächtigste Instrument zur Förderung des Wirtschaftswachstums, da es einerseits die Gesundheitskosten senkt und andererseits die krankheitsbedingten Abwesenheiten am Arbeitsplatz und in der Schule reduziert.

Ein weiterer Teil des Projekts ist der Bau von 100 Toiletten pro Jahr (eine pro Haushalt) mit einem Duschbereich, der von den Frauen sehr geschätzt wird, zusammen mit den Begünstigten. Parallel dazu berät und sensibilisiert die Organisation für Hygiene (Frauen, Essen, Abfall) und organisiert einmal im Monat pro Dorf ein thematisches Treffen.

„Zum erstem Mal sauberes Wasser“

Wie über 60% der Dorfbewohner hatte Herr Tan bis heute weder eine Toilette noch sauberes Trinkwasser. Es ist das erste Mal in seinem Leben (mit 70 Jahren!), dass er Zugang dazu hat. Früher musste er ungeniessbares Wasser kaufen (das er zum Trinken abkochen musste), was seine Finanzen stark belastete. Seit er einen Brunnen in der Nähe seines Hauses hat, kann er auch Gemüse und Obstbäume anpflanzen. Dadurch sinken seine Kosten für Lebensmittel noch weiter. Er stellte fest, dass durch das Trinken von sauberem Wasser und die Anwendung der Ratschläge der Organisation die Zahl der Krankheiten in seinem Dorf stark zurückgegangen war.

Solidarität, Integrität, Würde und Mitgefühl

Die 2006 gegründete Organisation Partage la Vie hat als Hauptziel, zur Entwicklung benachteiligter Gemeinschaften beizutragen. Ihre Massnahmen umfassen die Vermittlung von schulischer und ausserschulischer Bildung, beruflichen Fähigkeiten sowie materieller und finanzieller Hilfe im Rahmen ihrer humanitären Projekte und Entwicklungsprojekte.

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