Togo: nachhaltiger Kakao- und Kaffeeanbau

In Togo begleitet die Organisation Morija Kaffee- und Kakaobäuerinnen und -bauern, damit diese ein würdiges Leben führen und ihr wichtigstes Arbeitsinstrument respektieren können: den Wald.

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25 November 2024
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Der Anbau von Kakao und Kaffee ist durch den Klimawandel bedroht. Im Laufe der Jahre hat sich die Agrarforschung leider den wirtschaftlichen Zwängen unterworfen und sogenannte Vollsonnenarten entwickelt, die keine Beschattung mehr benötigen und deren Anbau durch geradlinige Obstgärten erleichtert wird. Der Kakaobaum ist jedoch in seiner natürlichen Umgebung ein tropischer Waldbaum, der den Schatten schätzt. Das Ergebnis: Wälder werden abgeholzt, während sich in den Obstplantagen Krankheiten ausbreiten und die Bäume schädigen. Infolgedessen ist heute die Existenz von Millionen von Bäuerinnen und Bauern gefährdet.

Agroforstwirtschaft: Die Natur als Vorbild

Mit seinem Partner Avenir de l’Environnement unterstützt Morija 100 Kakao- und Kaffeebäuerinnen und -bauern durch ein Projekt für landwirtschaftliches Unternehmertum, das sich zum Ziel gesetzt hat, 96 Hektar Anbaufläche mit Agroforstwirtschaft neu zu bepflanzen. Schluss mit den eng aneinandergereihten Feldern, zurück zu einer natürlichen Waldbewirtschaftung, bei der verschiedene Baum- und Pflanzenarten um Kakao- und Kaffeebäume herum kombiniert werden, um ein für alle Arten günstiges Ökosystem zu schaffen. Die Ökosystemdienstleistungen sind so zahlreich, die Biodiversität so reich und der Boden so fruchtbar, dass Pflanzenschutzmittel nicht mehr notwendig sind.

Bowassi Akossiwa, eine Kaffeebäuerin in der Gegend von Amou in Togo, berichtet: „Ich träumte davon, eines Tages eine Kaffeeplantage zu besitzen, um die Zukunft meiner Kinder zu sichern, aber meine Situation als alleinerziehende Mutter erlaubte es mir nicht, die Aktivität auf meiner Parzelle in Betracht zu ziehen. Ich meldete mich für die Ausbildung an und erhielt technische Unterstützung, um Kaffee anzubauen. Ich begann mit dem Anbau von Mais in Verbindung mit Kochbananen, die die Kaffeepflanze beschatten. Nach sechs Monaten konnte ich bereits erste Erfolge verzeichnen: Ich ernte den Mais und verdiene damit Geld, während ich auf den Kaffee warte. Ausserdem habe ich auf meinem halben Hektar junge Kaffeepflanzen gepflanzt. Ich bin zu einer Unternehmerin geworden, das ist unglaublich“.

Agroforstwirtschaft ist eine von der Natur angebotene Lösung, die es ermöglicht, Kakao auf nachhaltige Weise anzubauen, die Produzentinnen und Produzenten angemessen zu entlohnen und dem Kauf von Schokolade und Kaffee einen ethischen Wert zu verleihen.

Humanitäre Hilfe und Entwicklung

Morija ist eine Organisation für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit, die gefährdete Bevölkerungsgruppen im Rahmen einer Dynamik der Partnerschaft und des Empowerments unterstützt. Die Einsatzbereiche von Morija sind: Ernährung, Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene, Gesundheit, Bildung, ländliche Entwicklung und humanitäre Hilfe. Sie begleitet jährlich 150’000 Menschen in Subsahara-Afrika.

Das Projekt von Morija in Togo ist Teil des Programms Learning 360, das von Interaction und vier seiner Mitglieder umgesetzt wird. Dieses Programm, das den Zeitraum 2021-24 abdeckt, wird von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) kofinanziert.

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