Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie untertan, und herrscht über die Fische des Meers und über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen. 1. Mose 1.28
Energie als Teil seiner Schöpfung ist ein Geschenk Gottes, aber eines, das wir kaum wahrnehmen. So sehr ist sie mit dem menschlichen Fortschritt und der Technologie verbunden, dass der Ursprung von Öl, Kohle und Gas, von Pflanzen und Lebewesen, ganz zu schweigen von Sonne, Wind und Wellen leicht vergessen geht. Die Schöpfung selbst ist seit Jahrtausenden mit den inspirierten Leistungen und Erfindungen der Menschen verbunden. Dies macht Energie zu einem einzigartigen Schmelztiegel, in dem alle Aspekte einer christlichen Berufung zur Bewahrung der Schöpfung demonstriert werden können.
Der obige Vers bezieht sich zwar nicht speziell auf Energie, ist aber die Grundlage für so ziemlich die gesamte Schöpfungstheologie. Die von Gott gegebene Verantwortung, die ganze Schöpfung zu «unterwerfen» und über sie zu «herrschen», ist bedeutsam und tiefgründig. Doch was bedeutet das in diesem Zusammenhang? An erster Stelle sicherlich die dankbare Erkenntnis, dass Energie in all ihren Formen letztlich ein Teil dieser Schöpfung und daher ein Geschenk Gottes ist. Zweitens – daraus resultierend – ein Verantwortungsgefühl für ihre Nutzung, sowohl in Bezug auf ihre Gewinnung als auch auf ihre Verwendung. Drittens – wenn wir uns um alle Menschen kümmern, vor allem um die Ärmsten und Schwächsten, dann sollten uns besonders diejenigen ein Anliegen sein, die wenig oder keinen Zugang zu Wärme, Licht und Elektrizität in all ihren Formen haben. Da der menschliche Beitrag bei diesem Prozess so entscheidend ist, braucht es unseren vollen Einsatz und Einfallsreichtum bei ihrer Gewinnung: zum Beispiel für die Entwicklung, Speicherung und Verteilung der Elektrizität. Vielleicht neigen wir dazu, Energie als etwas zu betrachten, das uns gehört. Wir nehmen in Kauf, dass die Marktsysteme, die wir um sie herum errichten, dazu führen, dass einige Menschen leer ausgehen. Ein Rentner beispielsweise, der in einem wohlhabenden Land ohne Strom dasteht. Oder eine Familie in einem an Bodenschätzen reichen Land, die mit Holzkohle kochen muss.
Bis 2012 hatten weltweit immer noch über 1 Milliarde Menschen keinen Zugang zu Elektrizität. 42 Prozent der Weltbevölkerung haben weiterhin keinen Zugang zu sauberen Brennstoffen und Technologien. Ziel 7 bezieht sich auf diese Art der Armut und verpflichtet sich, den universellen Zugang zu erschwinglichen, zuverlässigen und modernen Energiedienstleistungen zu gewährleisten, den Anteil erneuerbarer und nachhaltiger Energiequellen deutlich zu erhöhen und ein Interesse an Energieeffizienz massiv zu fördern. Dafür sollten sich christliche Verwalter der Welt, in der wir leben, unermüdlich einsetzen.
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