Ziel 10 - Weniger Ungleichheit

Die Wurzel der Ungerechtigkeit ist das Ausbeuten von Unterschieden, was eine der grössten Herausforderungen für die Menschen darstellt.

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23 Juni 2022
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Da gibt es dann nicht mehr Griechen und Juden, Beschnittene und Unbeschnittene, Barbaren, Skythen, Sklaven, Freie, sondern Christus ist alles und in allen. Kolosser 3.11

Die Wurzel der Ungerechtigkeit ist das Ausbeuten von Unterschieden, was eine der grössten Herausforderungen für die Menschen darstellt. In der westlichen Welt vergrössert sich die Ungleichheit von Besitz und Einkommen, und die Gesellschaft spürt die Folgen. Weltweit ist die Aufteilung nach Rasse, Volksgruppe, Kaste oder Religion auf gefährliche Weise zum Alltag geworden. Wenn die Massenmigration zunimmt, führen Probleme in einem Gebiet schnell zu Problemen in einem anderen und verschärfen sich zusätzlich durch die Schaffung weiterer Barrieren zwischen Einheimischen und Fremden. Ziel 10 versucht, diese Schlüsselfragen sowohl innerhalb eines Landes als auch zwischen den Nationen anzugehen.

Eigentlich sind diese Fragen uralt: Wer ist mein Nachbar? Auf welcher Grundlage respektieren wir einander? Es heisst manchmal, fest verwurzelte Überzeugungen, vor allem wenn sie auf Glauben beruhen, seien Teil des Problems. Deshalb brauche es einfach mehr Toleranz. Das würde aber bedeuteten, dass alle Ansichten und Meinungen nicht nur willkommen, sondern im Grunde gleichwertig sind. Und wie dürfen wir dann jemanden kritisieren, der behauptet, Intoleranz sei akzeptabel? Wie begegnen wir dann der allzu häufigen Verteufelung des «Anderen», die der eigentliche Kern der Geschichte des barmherzigen Samariters ist? Wie können wir uns für jene Nächsten ohne Verdienst – wie auch immer man diesen «Verdienst» beurteilen mag – einsetzen, die wegen einer Behinderung oder einer anderen Benachteiligung nicht arbeiten können? Was es wirklich braucht, ist eine starke, objektive Grundlage, auf der die universelle Gleichheit gerechtfertigt werden kann, unabhängig vom Hintergrund, den Fähigkeiten oder dem Beitrag einer Person. Wenn auch der christliche Glaube oft eher unvollkommen gelebt wird, so ist er doch Standard in vielen Teilen der Welt, und das aus gutem Grund. Die Bibel hat sowohl eine hohe als auch eine realistische Vorstellung vom Menschen: einerseits nach dem Bilde Gottes geschaffen, andererseits grundlegend mit Fehlern behaftet, sowohl fähig zum erhabenen Guten als auch zum zerstörerischen Bösen. Unser Wert hängt nicht davon ab, was wir tun oder erreichen, wie viel wir besitzen oder verdienen, welcher Gruppe wir angehören, sondern davon, wer wir sind. Der oben zitierte Vers repräsentiert einen reichen Strom biblischer Zeugnisse, die über Jahrhunderte hinweg eine tiefgreifende Wirkung hatten und viele inspirierten. In unserer Zeit erkennt Ziel 10 die Herausforderung dieser Fragen von neuem: Es konzentriert sich insbesondere auf die ärmsten 40 Prozent in jedem Land und möchte ein überdurchschnittlich hohes finanzielles Wachstum unter ihnen sicherstellen. Der christliche Glaube und die christlichen Menschen haben einen einzigartigen und notwendigen Beitrag zu leisten, indem sie aus Liebe zu allen unseren Nächsten sprechen und handeln.

Hier findest du mehr Inhalte, Diskussionspunkte und Handlungsanregungen zu diesem Ziel.

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