Zusammenfassung aus: Workshop der StopArmut Konferenz am 25. März 2023 in Aarau
Verfasserin und Workshopleiterin: Stella Treumann (Medair)
Zuviel – Die Auswirkungen unseres Überflusses auf die Länder des Globalen Südens
Die Schweiz zählt zu den reichsten Ländern der Welt. Die grosse Mehrheit ihrer Einwohner hat nicht nur genug, sondern sogar mehr als genug. Doch sind wir uns bewusst, welche Auswirkungen unser Überfluss auf andere Länder der Welt hat?
Die Ungerechtigkeit im Klimawandel
Die Folgen des Klimawandels sind ungerecht über den Globus verteilt. Die Länder des globalen Nordens verursachen die höchsten Treibhausgasemissionen, gleichzeitig sind sie verhältnismässig wenig von den Folgen des Klimawandels betroffen. Dabei ist die geographisch kleine Schweiz kein unbeteiligter Zuschauer. Mit 13,5 t CO2 Äquivalenten pro Kopf jährlich liegt sie weltweit auf Platz 16.
Im Gegenzug leiden die Länder, die am wenigsten zum Klimawandel beitragen, am schwersten unter dessen Folgen. Diese sich mehrheitlich im globalen Süden befindenden Länder sind am wenigsten in der Lage, sich von Klimakatastrophen zu erholen. Daher fordert die Klimagerechtigkeitsbewegung Verursacher auf, für ihren Beitrag einzustehen und leidtragende Staaten zu unterstützen. Leider kommen die Verursacher dieser Pflicht nicht nach. Die Opfer bezahlen somit die Rechnung. Deshalb: der Begriff Klimaungerechtigkeit trifft es eher!
Der Klimawandel trägt auch zur Verschlimmerung humanitärer Krisen bei, denn Ressourcenknappheit führt zu Konflikten und verstärkten Fluchtbewegungen. Noch nie war der Bedarf an humanitärer Hilfe grösser als 2023, doch bereits 2022 waren nur 47% aller humanitären Projekte finanziert. Das Geld wäre vorhanden, nur scheinen Staaten andere Prioritäten zu haben und investierten im letzten Jahr Rekordsummen in Rüstung. Die Investition in humanitäre Hilfe wäre jedoch sicher eine bessere Friedensgarantie.
Was wir tun können
Wir ermutigen dazu: Informieren Sie sich über die Herausforderungen der Länder des globalen Südens. Einige humanitäre Krisen sind in den Medien präsent, andere weniger. Auf medair.org/de/geschichten finden Sie eine Ansammlung von Geschichten aus unseren Einsatzländern, die die unterschiedlichen humanitären Bedarfe der Länder aufzeigen – sei es die Dürre am Horn von Afrika, Überflutungen im Südsudan, oder die Lage in Afghanistan.
Engagieren Sie sich für Menschen in Not. Sensibilisieren Sie Ihr Umfeld und sprechen Sie über Ihre Erkenntnisse mit Ihrer Familie, im Kollegium oder mit Ihrer Kirchgemeinde. Beten Sie für die von Notlagen betroffenen Menschen. Engagieren Sie ich ehrenamtlich oder im Rahmen einer Festanstellung bei einer humanitären Organisation (bei Medair freuen wir uns stets über qualifizierte Bewerbungen).
Sammeln Sie Spenden oder geben Sie selbst – jeder Beitrag macht einen Unterschied!